Blogbeitrag
KI - Ein konstruktiver und kritischer Kommentar
Künstliche Intelligenz wird kontrovers diskutiert, da sie sowohl Vorteile wie Arbeitserleichterung und Effizienzsteigerung als auch Nachteile wie Fehleranfälligkeit und ökologische Kosten mit sich bringt. Während sich somit einige Vorteile und Nachteile gegenseitig aufheben, ist ein verantwortungsvoller und kritischer Umgang mit dieser Technologie unerlässlich, um ihre negativen Auswirkungen zu minimieren. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, KI sinnvoll und nachhaltig einzusetzen.
Jubel. Trubel. Konterstimmung!
Das Thema KI beschäftigt mich - und sicherlich auch andere - seit geraumer Zeit. Zwischen Hype und Innovation, zwischen MustHave und NiceToHave, zwischen effizient und desaströs; KI erhitzt wie zahlreiche neue Technologien zuvor die Gemüter und motiviert die Kontrahenten von Pro und Contra.
Pro
- Arbeitserleichterung
- Fehlerreduktion (Monotone, wiederholende Tätigkeiten)
- Effizienzsteigerung
- Kostensenkung (Personell)
- […]
Contra
- Datenquellen
- Fehleranfälligkeit (Falschaussagen, Fehlinterpretationen, Halluzinationen)
- Effektivitätsreduktion (Erforderliche Überprüfung der Ergebnisse)
- Kostensteigerung (Ökologisch)
- […]
Taucht oder Taucht Nix?
Diese Gegenüberstellung einiger Pro- und Contra-Argumente zeigt m.E., dass sich diverse Aspekte - zumindest auf den zweiten Blick - gegenseitig aufheben bzw. aufheben könnten. So entsteht die Arbeitserleichterung oftmals auf Kosten zuvor, von anderen bereits gelieferten Arbeiten, deren Ergebnisse in offenen, für alle zugänglichen Datenquellen vorliegen. Durch die Verwendung von KI-Agents können zum Beispiel zahlreiche Aufgaben teilweise oder auch komplett erledigt werden - und das sehr schnell. Fehler, die oftmals bei manuellen, deutlich langsameren Eingaben oder Aktualisierungen entstehen, können erheblich reduziert werden; dem gegenüber stehen allerdings die Fehler, die überhaupt erst durch den Einsatz von KI entstehen und in sensiblen Bereichen der Informationserstellung nachträglich überprüft bzw. korrigiert werden müssen. Des Weiteren sind Einsparpotenziale, insbesondere bei sich wiederholenden Aufgabenstellungen, wie z.B. im Support- oder Servicebereich, zwar nicht von der Hand zu weisen und stellenweise nachdrücklich belegt, doch konkrete und valide Gegenüberstellungen zwischen den Einsparungen durch die Reduktion personeller Ressourcen gegenüber den direkten und indirekten Mehrausgaben für die Nutzung von KI-Anwendungen und deren zum Teil immensen Energiebedarf stehen meinem Kenntnisstand nach noch aus oder befinden sich aktuell in der Untersuchungsphase.
Immer alles relativ?!
Somit stellt sich m.E. die abschließende Frage, ob der Einsatz von KI, ob zur Recherche, zur Erstellung von Inhalten, in Form von KI-Agents etc. uneingeschränkt oder nur eingeschränkt empfehlenswert ist; die einfachste Antwort wäre – auf gut Neudeutsch - It depends. Doch im Moment, im Juli 2025, versuche ich eine differenziertere Antwort zu geben. Ich halte es für angebracht und dringend notwendig, sich mit dieser Technologie auseinanderzusetzen, doch ich halte es für genauso wichtig, jeden möglichen beziehungsweise erdenklichen Einsatz von KI kritisch zu hinterfragen. Damit aus einem Hype, wobei wir nun schon seit fast drei Jahren intensiver über KI diskutieren, eine Innovation werden kann, müssen die Contra-Punkte eliminiert oder zumindest auf ein absolutes Minimum reduziert werden; insbesondere, wenn es um die Fehleranfälligkeit oder um die Energiebilanz geht. M.E. können wir im Jahr 2025 keine Technologien mehr einsetzen, oder zugespitzter formuliert, können wir uns keine Technologien mehr leisten, von denen wir genau wissen, welche Lasten und Schäden daraus - für uns alle - entstehen.
Blendend oder Düster?
Ich bin nicht naiv und nehme nicht an, dass KI die erste Technologie sein könnte, die rücksichtsvoll und vorausschauend von allen Akteuren eingesetzt wird – Zudem finden sich bereits heute genügend Belege, dass KI für allerlei Hokuspokus oder Nonsens eingesetzt wird. Das Technologien bzw. Erfindungen und Errungenschaften immer zielgerichtet, effektiv und nachhaltig eingesetzt werden, hat in unserer (Menschheits-)Geschichte noch nie funktioniert; ob beim Einsatz von Waffen, Chemie, Kryptowährungen usw. Aber auch für KI gilt das gleiche, wie für die anderen, zuvor genannten Bereiche: Jeder einzelne von uns, jedes Unternehmen, jede Institution etc. ist selbst dafür verantwortlich wie, warum, wie lange und wofür eine Technologie eingesetzt wird – erst recht mit dem Wissen um die Konsequenzen und Auswirkungen, die deren Einsatz mit sich bringt. Und wir sollten nicht erst auf Regularien, Gesetze, Verordnungen, Bestimmungen o.ä. warten bzw. setzen, um uns darauf zu verlassen, dass KI zum Wohle aller und „immer gut und richtig“ eingesetzt wird. Salopp formuliert gilt in meinen Augen folgende Devise: Nicht „Augen zu und durch“, sondern „Augen auf und durch“.